extreme Normalität

Ich verfolge seit zwei Tagen die Livecams der ISS und es ist ein Traum. Weltuntergang und Auferstehung in atemberaubender Schönheit. Jede Sekunde wert!

Ich habe einen schönen Platz. DIE Hängematte. Ich liege drin und genieße...
Der Duft von Lilien, Phlox und Lavendel liegt schwer über dem Garten und verzaubert mit jedem Atemzug meine Nase. Die Sonne scheint auf mich herab und es scheint, als könnte ich fühlen, wie die Sommersprossen in meinem Gesicht aufploppen! Die Bienen und Hummeln summen ein liebliches Lied hinter meinem Rücken und Vögel zwitschern ein fröhliches Lied. Ein laues Lüftchen kitzelt meine Füße. Wolken malen Bilder an den Himmel.

Es ist Sommer und ich bin mittendrin!

Söhnchen kam gerade an: Mama, schau mal. Ich kann gar nicht Rad fahren.
Hmmm. Reifen platt. Und trotz meines fortgeschrittenen Alters habe ich noch NIE einen platten Reifen repariert. Söhnchen schaute mich mit flehenden Äuglein an und bat mich, es doch bitte gleich zu machen. Tja. Das stand ich nun....
Ab in die Werkstatt. Mist. Alles gute Werkzeug auf der Baustelle. Naja. Hilft nur noch die Küchenschubladenmatrix. Und siehe da! Ne Zange. Reicht, dachte ich, und machte mich ans Werk.
OK. Reifen ab. Klappt. Und dann den Schlauch raus. Ui. Watt n Fummelkram. Klappt nach der Erkenntnis, dass man erst das Ventil auseinander bauen musste.
OK. Loch suchen. Die Wassernummer hab ich mir gespart. Das Loch war so groß, dass ich es gleich erkennen konnte. Und den Rest hab ich mit nah ans Gesicht halten überprüft. Klappt.
SO. Nun die Schmatze rauf, warten, Gummiklebchen rauf, festdrücken. Aufpumpen. Jip. Luft bleibt.
Nun noch den ganzen Kram wieder anbauen.

Dann ab zum Söhnchen. Dei Freude endete mit: Danke! Du bist die beste Mama der Welt!

Na, dafür lohnt sich lernen doch....

Jungens aus der Nachbarschaft habe vor Jahren (!) zwei Weinbergschnecken in ihrem Garten ausgesetzt. Die beiden kommen immer zu uns in den Garten rüber und freuen sich an der zahlreichen Fauna.

Und wenn ich dann wieder am Kraut zupfen bin, finde ich Schnecki und Schneck, die sich eines herrlichen Lebens erfreuen!

Ich gehe jeden Tag auf dem weg zur Arbeit eine sehr alte Holztreppe hoch. Auf dieser Holztreppe, die schon sehr abgewetzt und abgetreten ist, kann man in den Astlöchern Bilder erkennen.
Dort ist ein Käfer.

Ein Engel.

Eine Sternschnuppe.

Eine Eidechse.

Und jedes Mal, wenn ich diese Treppe laufen darf, freue ich mich auf die Bilder.
Und das ist wie Wolken schauen. Einfach auf den Rasen legen und in den Himmel starren und in den Wilken lesen. Das ist so herrlich und entspannend.
Oder Bilder erkennen, wo keine sind. Gesichter in Häusern und Autos. Oder Lächeln in Blumenblüten.

Geht raus und seht Dinge, die kein anderer sieht!

Ich liebe Kaffee. Gerne schnöden Filterkaffee ohne Milch, Sirup oder Karamell. Kaffee. Am liebsten von Hand gefiltert.
Meine Leidenschaft ist aber Espresso. Und ich probiere mich gerne durch die ganze Bandbreite. Und da muss man schon mutig sein. Mancher Espresso ist aber auch wirklich nicht genießbar. Momentan bin ich bei einem italienischen angekommen. Den haben wir in Rom bei einer kleinen, aber feinen Espressobar probiert. Sehr lecker. Gar nicht bitter und mit fein abgestimmter Säure.
Schön, dass man den auch in Deutschland kaufen kann. Für jeden Espresso nach Rom würde meine finanziellen Mittel dann doch übersteigen.
Und da ich den Müdigkeitsfaktor einer jungen Mutter habe: viva Espresso! Und den werde ich mir jetzt genehmigen!

Ich mag Garten. In meinem Garten blüht es. Immerzu. Bienen, Vögel, Hummeln...
Der liebste Platz ist meine Hängematte, in der ich zu jeder Gelegenheit verschwinde, um momentan in die Welt von Mittelerde zu verschwinden und mich Tagträumen hinzugeben.